Ravenstein war ein engagierter Städteplaner, der in mehreren Projekten versuchte, auch weniger vermögenden Frankfurtern ansprechenden Wohnraum zu verschaffen. Zugleich plante er eine Künstlerkolonie am damaligen Stadtrand, allerdings wurden von ihr nur das Steinhausen-Haus sowie das benachbarte Thoma-Haus realisiert.
Johann Andreas Simon Ravenstein (1844–1933) war Sohn des in Frankfurt bekannten „Turnvaters“ Friedrich August Ravenstein. Gleichfalls als Turnlehrer ausgebildet, wandte er sich später jedoch dem Architektenberuf zu und unternahm dazu Studienreisen nach Italien, Griechenland, Palästina, Ägypten, Frankreich, Spanien und Norwegen.
Abgesehen vom Steinhausen-Haus und dem Thoma-Haus haben sich nur wenige seiner Bauten in Frankfurt erhalten. Durch befreundete Maler ließ er Villen und Geschäftshäuser mit Wandgemälden ausmalen. Steinhausen und seine Freunde Hans Thoma und Wilhelm Trübner statteten beispielsweise eine Villa im Reuterweg 60 aus, das Wohn- und Geschäftshaus Bavaria (1883, Ecke Schillerplatz/Zeil: von Steinhausen Lünetten sowie 38 Gestalten der Frankfurter Geschichte, beginnend mit Kaiser Hadrian, endend mit dem Maler Philipp Veit), in dem sich das von Hans Thoma und Albert Lang ausgemalte Café Bauer befand, oder auch das Haus „Zum Kaiser Karl“ (Ecke Große Eschersheimer Gasse/Zeil, 1884), das aufgrund von Steinhausens Büsten der Planeten im Frankfurter Volksmund „Fratzeneck“ genannt wurde.